Leoono – ein Startup, von dem wir noch öfter hören werden. Das Liechtensteiner FinTech bietet PrivatanlegerInnen eine Online-Plattform mit Analysen, Know-how und Kursen, um langfristig an der Börse erfolgreich zu sein. Zukünftig wird es auch möglich sein, Aktien und Co. direkt auf der Plattform oder per App zu kaufen.
Wie alles begann
Amil Karner, Gründer und CEO von Leoono, hat das Unternehmen vor eineinhalb Jahren gemeinsam mit seinen Freunden Martino Baumgartner und Leon Bachner gegründet. Der in Bregenz geborene Vorarlberger Amil hat sich bereits früh mit der Börse beschäftigt und erzählt: „Ich komme aus einer typischen Vorarlberger Familie aus der Mittelschicht. Wir hatten nicht übermäßig viel Geld, aber genug, um ein gutes Leben zu führen. Mit 15 Jahren bin ich zufällig auf das Thema Börse gestoßen, habe ein wenig Geld verdient und mir die Frage gestellt, ob ich erfolgreich sein könnte, wenn ich mich intensiv damit auseinandersetze.“
Daraufhin habe er sich viel Know-how mit Online-Recherchen angeeignet, in Aktien wie Google oder Facebook langfristig investiert und damit gute Rendite erzielt. Durch sein Studium der Wirtschaftsinformatik in Wien und BWL in Liechtenstein mit Fokus auf Banking & Finance, konnte er sich ein Netzwerk an Gleichgesinnten aufbauen. „Gemeinsam mit Martino und Leon habe ich dann Analysen über die Börse geschrieben, diese in einem 30-seitigen Journal veröffentlicht und an verschiedene Banken in Liechtenstein und der Schweiz sowie an Privatpersonen verteilt. Die fanden das cool und wir haben Aufmerksamkeit damit erzielt“, beschreibt Amil die Anfänge.
Was folgte, war eine Studie, die über 25.000 Personen zwischen 18 und 40 Jahren im DACHLI-Raum befragte, warum sie an der Börse investieren oder nicht. „76 Prozent aller Befragten haben angegeben, dass sie NICHT investieren, weil ihnen das nötige Wissen fehle und sie meinen, dass nur reiche Leute erfolgreich an der Börse sein können. Aus persönlicher Erfahrung haben wir aber gelernt, dass man über einen längeren Zeitraum und mit dem nötigen Know-how gerade aus wenig, mehr machen kann“, betont Amil.
Start für die eigene Online-Plattform
Das war für das Trio Ansporn genug, um ihre eigene Online-Plattform zu gründen, die PrivatanlegerInnen alles an die Hand geben soll, damit sie langfristig an der Börse erfolgreich sein können. Aktuell gibt es den kostenlosen Academy-Bereich, wo UserInnen Online-Kurse, wissenschaftlich geprüfte Analysen und Know-how Beiträge von ExpertInnen lesen können, die beim Einstieg in die Börsenwelt helfen sollen. „Wir haben bereits über 12.000 NutzerInnen auf unserer Plattform und sind aufgrund der medialen Berichterstattung und unseres Online-Marketings sehr schnell gewachsen. Jetzt wollen wir den nächsten Schritt machen und unserem Ziel, einer All-in-One-Lösung für Privatanlegerinnen weltweit, näherkommen“, so der Jungunternehmer.
Know-how und Trading in einem
Mit ihrer eigenen Leoono-App soll es zukünftig möglich sein, direkt auf einer sogenannten „Educated Trading Platform“, gebührenfrei Aktien mit einem Klick zu kaufen und verkaufen. Dies werde in Zusammenarbeit mit „High Frequency Tradern (HFT)“ – ein mit Computern nach Algorithmen betriebener Handel, der sich durch kurze Haltefristen und hohen Umsatz auszeichnet – umgesetzt. „Die Software dahinter haben wir bereits entwickelt. Wir sind in Gesprächen mit den nötigen HFT-Schnittstellen, die die Trades ausführen und kümmern uns um die Erfüllung aller nötigen Regularien“, erklärt der Bregenzer, der für diesen Schritt im April 2021 auch auf Investment- und Netzwerkreise in Dubai unterwegs war.
„Gerade während Corona ist es eine große Herausforderung in Europa Kapital zu finden, damit wir Honorare für Anwälte, Gebühren, aber auch unsere Entwicklungs- und Marketingkosten decken können. In Dubai konnten wir auch mithilfe von Kontakten durch Startupland Vorarlberg potenzielle Investoren kennenlernen und Leute aus dem Ländle, die hier leben, zusammenbringen“, erklärt Amil, der ganz offen über seine benötigten Finanzmittel von bis zu einer Million spricht.
Namen im Andenken
Den Namen haben Amil und Martino nach einem tragischen Schicksalsschlag von Journal Invest in Leoono umgeändert. Co-Founder Leon verunglückte bei einem Bergunfall im Mai 2020 tödlich. „Leon hat so viel für das Unternehmen getan. Wir wollten im Andenken an ihn unseren Namen und auch das Logo – der Löwe nach seinem Sternzeichen – wechseln“, erklärt Amil, der mittlerweile mit 18 MitarbeiterInnen an der gemeinsamen Idee der drei Freunde weiterarbeitet.
Radikal ehrlich und transparent
Transparenz und Ehrlichkeit – das sei den jungen Gründern beim Thema Börse von Beginn an besonders wichtig. „Unsere HauptuserInnen sind zwischen 17 und 25 Jahre alt. Wir wollen, dass junge Leute ihre Angst vor dem Investieren verlieren und mit 40, 50 Jahren finanziell unabhängig sein können. Deshalb muss man Kapital zum Arbeiten bringen und sich mit einfachen Tools das nötige Wissen dafür aneignen. Bisher gibt es keine vergleichbare kostenfreie Plattform, die sowohl das Know-how von ExpertInnen verständlich vermittelt als auch das Trading ermöglichet“, meint Amil.
Er empfiehlt beim Aktienkauf sich die Unternehmen anzuschauen, von denen wir selbst gerne Produkte kaufen. „Wenn das gute Firmen sind, dann wird es sie auch noch in 20, 30 Jahren geben. Nichts anderes macht ein Pensionsfonds, er streut das Geld in verschiedene Aktien, damit es mehr wird. Überspringe einfach diesen Schritt und lege 50 bis 100 Euro monatlich an der Börse an. Kaufe Unternehmen, die günstig bewertet sind und diversifiziere dein Portfolio. Dann kann langfristig nicht viel schief gehen“, lauten Amils Tipps für den Börsenstart.
Interkonnektivität dank Finanz-Community
Auch bei der Weiterentwicklung seines Start-ups orientiert sich der junge Finanzexperte an bekannten und erfolgreichen Unternehmen. „Unsere neue Plattform soll das Facebook der Finanzen werden. Du kannst bei uns Beiträge posten, liken, teilen, dich bei Freunden informieren und dir deine eigene Finanz-Community aufbauen. Wir sind damit zurzeit in der Beta-Phase, testen und kümmern uns um das nötige Kapital zur Fertigstellung des Projekts“, freut sich Amil bereits, der die Börsenwelt damit grundlegend verändern möchte: offen, komfortabel und einfach zugänglich für alle.
In dieser Vision wird er von seinen MitarbeiterInnen tatkräftig unterstützt. „Für ein Start-up ist es entscheidend ein Team mit Leuten zu formen, die von sich aus an die Idee glauben. Für die nicht Geld der wichtigste Motivationsfaktor ist, sondern sich persönlich mit seinen Fähigkeiten einzubringen und anzupacken. Wir haben genau solche Menschen gefunden – ohne sie wären wir nicht da, wo wir heute sind. Leon wäre bestimmt stolz auf uns“, ist sich Amil sicher.
Weitere Informationen unter: www.leoono.com