„Die Attraktivität und Relevanz von Startups in Vorarlberg steigt deutlich. Das zeigt sich auch gerade klar in den Zahlen aller Neugründungen 2021 – die mit knapp 1400 Neugründungen in Vorarlberg so hoch sind wie noch nie. Was auch heißt, dass viele neue & innovative Startup-Ideen sich auf den Weg gemacht haben und umgesetzt wurden.
Das sind wichtige Schritte auf dem Weg zu einem Startupland Vorarlberg!“, freut sich Thomas Gabriel, Initiator von Startupland Vorarlberg sehr über die aktuellen Entwicklungen.
Unternehmergeist & Entschlossenheit, die eigenen Ideen umzusetzen
Die aktuelle Bilanz des Gründerservice in der Wirtschaftskammer Vorarlberg bestätigt den Rekordkurs der Gründungslandschaft: Mit 1.387 Neugründungen in allen Branchen und Sparten, Jungunternehmen sowie Startups, übertreffen die Zahlen das Vorjahresergebnis um über 16 Prozent.
Die meisten Gründungen fallen in die Altersgruppe 20-40 Jahre. Noch genauer aufgeteilt sind die meisten Gründer:innen und Gründer 30 bis unter 40 Jahre alt (34,1 %), gefolgt von 20 bis unter 30 Jährigen (30,6 %).
„Knapp 1.400 Neugründungen in einem Jahr. In anderen Zahlen ausgedrückt entspricht das einer Quote von fast vier Gründungen pro Tag – das ist nicht nur ein beeindruckender Wert, sondern zeigt auch auf, dass sich die Vorarlberger Gründer:innen von der Krise nicht ausbremsen lassen haben“, freut sich Präsident Hans Peter Metzler. Demnach herrsche ein großes Vertrauen in die hervorragende Wirtschaftsstruktur und der gute Branchenmix bilde einen idealen Nährboden für Gründungsvorhaben und verschiedenste Geschäftsmodelle, führt Metzler aus. „Dieser Unternehmergeist und diese Entschlossenheit, auch trotz der Krise den Schritt in die Selbständigkeit zu machen und damit viel Verantwortung zu übernehmen muss mit allen Mitteln unterstützt werden.“, unterstreicht WKV-Direktor Christoph Jenny.
Umwelt, Klima und digitale Geschäftsmodelle rücken bei vielen Gründungen in den Blickpunkt
„Gründen gesellschaftsfähiger und trendiger“ geworden, so unterstreicht und erklärt Christoph Mathis, Leiter vom WKV-Gründerserice die generell sehr positive Einstellung zur Neugründung erklärt Mathis. „Insbesondere auch durch den zunehmenden Einfluss der globalen Startup-Szene, von Social-Media-Kanälen, Medien und Politik“, sagt Mathis. Nach wie vor sind „klassische Branchen“ wichtige Gründungssegmente. Künftig werden aber Themen wie Umwelt, Klima oder Digitalisierung immer mehr in den Blickpunkt rücken – und damit auch Neugründer:innen und Unternehmer:innen als Lösungsanbieter fordern.
Bei den österreichischen Startups zeigte sich das bereits durch den Austrian Startup Monitor 2020 – ein klarer Trend zu grünen Technologien sowie die Verfolgung von ökologischen Zielen. 63% aller befragten Startups können zur breit gefassten Gruppe der Green Startups gezählt werden; also zu solchen, die ihr Unternehmensziel auf einem positiven Beitrag zur Umwelt aufbauen (= Green Impact und Green Business Startups).
Wie die Gründer-Umfrage auch zeigt, hat auch der Fokus auf Digitalisierung und Onlinehandel im letzten Jahr zugenommen und werden nun stärker berücksichtigt. Das heißt, viele Geschäftsmodelle werden nun gleich digital oder mit digitalem Fokus ausgerichtet.
Motive für die Selbständigkeit
„Die Hauptmotive, sich in Vorarlberg selbstständig zu machen, waren laut entsprechender Motivumfrage des Gründerservice bei 77,9 Prozent der Befragten, in der eigenen Zeit – und Lebensgestaltung flexibler zu sein. 74 Prozent gaben an, ihr eigener Chef sein zu wollen, während das im Vorjahr noch 66 Prozent als Motiv nannten. 68,8 Prozent wollten eigene Verantwortung tragen und 64,9 Prozent gaben an, immer schon selbständig sein zu wollen. Das waren 2020 noch 55 Prozent“, kommentiert Christoph Mathis, Leiter des Gründerservice in der WKV‚ die Ergebnisse. Zwar haben sich die Motive in der Verteilung leicht geändert, doch im Jahresvergleich haben sie sich Großteils verstärkt. So sehen beispielsweise 57,1 Prozent der Gründer:innen in der Selbständigkeit auch die Möglichkeit, ihr Einkommen zu steigern, im Jahr 2020 waren das noch 54 Prozent.
Wo weitere Verbesserungen notwendig sind
Sozialversicherung, Steuern und Abgaben sind mit 27,3 Prozent das meistgenannte Gründungshindernis für Vorarlbergs Neugründer:innen. Zu jeweils 26 Prozent hakt es in Sachen Finanzierung der Unternehmensgründung durch Eigenmittel sowie in Puncto Allgemeine rechtliche Anforderungen und Amtswege. 14,3 Prozent sehen die Rekrutierung und Auswahl von Mitarbeitenden problematisch.
Anlaufstelle für alle Gründer:Innen
Das Gründerservice der Wirtschaftskammer Vorarlberg ist die erste Anlaufstelle für alle Neugründer:innen, die den Schritt in die Selbständigkeit machen und verfügt über ein umfassendes Informations- und Beratungsangebot. „Die Serviceabteilung bietet Beratungen, Weiterbildung, zahlreiche Online-Tools und ein Netzwerk an Expert:innen zur Unternehmensgründung und Betriebsnachfolge“, erklärt Christoph Mathis.
Während der Pandemie gab es einen deutlichen Anstieg und eine intensive Nutzung von Online-Gewerbeanmeldungen, Online-Gründungsberatungen oder Webinaren. Aber auch die physischen Beratungen und die Anzahl der Workshop-Teilnehmer:innen haben sich angesichts der jeweils geltenden Regelungen und Maßnahmen auf einem stabilen Niveau gehalten. „Selbstverständlich werden wir auch künftig nach Möglichkeit die physischen Beratungen wie auch die gut genutzten Online-Angebote weiterhin anbieten“, erklärt Mathis.
Fotocredits: Nina Bröll, Matthias Rhomberg