In der Dornbirner Postgarage ist Platz für Startups mit Erfolgspotenzial. Bis 10. Februar können sich neugierige, kreative, innovative Köpfe noch um ein Ticket bewerben.
Flexibles Arbeiten in der Postgarage Dornbirn
Entspannt und zugleich hochkonzentriert sitzen die angehenden Startup-Gründer an den flexiblen Arbeitsplätzen in dem großen, offen gestalteten und lichtdurchfluteten Raum der Postgarage am Campus V in Dornbirn. Andere haben sich in einen der vier Besprechungsräume zurückgezogen, um in Ruhe zu telefonieren oder an einem Zoom-Meeting teilzunehmen. Letztere haben in Zeiten von Corona sicherlich zugenommen. In der Welt der Startups gehören Online-Treffen aber schon immer zum Alltag. Schließlich sind viele Geschäftsmodelle digital aufgebaut – wenngleich es kein Muss darstellt.
Es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. Kein Wunder, hat doch jeder einen 24/7-Zugang, der auch genutzt wird, wie Julia Grahammer, Leiterin der WKV-Initiative Startupland, die in der Postgarage ihre Homebase hat, weiß: „Manchen arbeiten klassisch ‚9-to-5‘, andere starten gegen Mittag und wieder andere kommen erst am Abend, unter anderem weil sie untertags ihrem Brot-Job nachgehen oder in der Schule sind. Wir haben nämlich auch HTL-Schüler hier.“
Raum für kreative Köpfe mit ihren mutigen Ideen
Die Postgarage, die im Oktober 2019 eröffnet wurde, sieht sich als Freiraum für Innovation, Inspiration und Irritation. Es geht darum, kreativen Köpfen einen Raum für ihre mutigen Ideen zu bieten, ein förderndes Umfeld, wo sie sich untereinander austauschen, voneinander profitieren, miteinander kollaborieren und von Professionals lernen können.
Bewerbung Postgaragen-Ticket: Noch bis zum 10.02.2021
Doch: Wie kommt man überhaupt in die Postgarage? „Indem man sich für ein Ticket bewirbt. Dafür braucht es keinen fixfertigen Businessplan, sehr wohl aber eine Idee mit Startup-Potenzial und Wachstumsvision. Außerdem sollte man in der Anfangsphase sein. Das heißt: Man kann, muss aber noch nicht gegründet haben“, so Grahammer. Die Bewerbungsfrist für Batch #4 läuft noch bis 10. Februar 2021. Wer dann Anfang März für zwölf Monate in die Postgarage einziehen wird, entscheidet ein Entscheidungsgremium Mitte Februar.
Hier geht es zur Bewerbung: startupland.at/postgarage/bewerbung
Die Nutzung des Co-Working-Bereichs inklusive Büro-Infrastruktur und Küche, sowie der Meeting-Räume, die über ein Online-Buchungssystem reserviert werden, ist kostenfrei. Zudem erhält jedes Startup ein Programm bestehend aus Gruppen-Workshops und persönlichen Beratungssprechtagen, bei denen sie individuell abgestimmte Tipps rund um Gründung, Rechtsfragen, Steuerthemen und mehr erhalten. Bei den Workshops geht es etwa um Kommunikation und Marketing, Strategie- und Geschäftsmodellentwicklung, Finanzierung und Investorensuche oder Fotografie.
„Für viele ist Austausch und Networking entscheidend“, weiß Julia Grahammer. Und das findet nicht nur in der Postgarage statt, sondern auch via Online-Slack-Channel. Der Vorteil besteht unter anderem darin, dass dort Startups dabei sind, die schon länger auf dem Markt sind.
Startup-Idee präsentieren
Zudem gibt es drei Fixtermine: Beim sogenannten Onboarding geht es um das gegenseitige Kennenlernen und Vorstellen des eigenen Projektes. Ein halbes Jahr später gilt es eine Zwischenbilanz zu ziehen und diese zu präsentieren. Und am Ende des Jahres gibt es eine öffentliche Präsentation mit geladenen Gästen, Medien und allem Drum und Dran – inklusive Pitch-Training im Vorfeld, damit man sein Startup entsprechend präsentieren kann.
Und was, wenn aus der geplanten Idee nichts wird? „Dann geht die Welt auch nicht unter“, betont Grahammer. „Klar wird alles darangesetzt, dass die Startups schlussendlich erfolgreich durchstarten. Doch Scheitern gehört ganz klar dazu. Manchmal zeigt sich erst im Laufe des Prozesses, dass eine Idee nicht funktioniert oder dass sie in dieser Form, in dieser Konstellation nicht umgesetzt werden kann. Für manche war es dann einfach eine Erfahrung, die ihnen niemand nehmen kann. Die meisten aber haben ja diesen Spirit in sich und starten mit einer anderen Idee durch. Alles ist möglich.“
Direkt zur Bewerbung für das Postgaragen-Ticket Batch#4: startupland.at/postgarage/bewerbung
KOMMENTAR
Get the Startup-Spirit
Startups haben weder jahrelange Traditionen, noch bewährte Unternehmensstrukturen, gewohnte Routinen oder reibungslose Prozessabläufe. Dafür aber verfügen sie über ein spezielles Mind-Set, das sie regelrecht antreibt, out of the box zu denken, Innovation und Wandel zu leben und dadurch neue Geschäftsfelder zu erschließen. Diese Art des Denkens sind gewissermaßen die visionären Grundpfeiler eines Startups. Mit den Jahren werden auch sie standardisierte Abläufe entwickeln. Ob sie es dabei schaffen, den innovativ-kreativen Spirit der Anfangsjahre beizubehalten, ist die Frage. Wünschenswert wäre es auf jeden Fall. Nicht nur, weil immer mehr etablierte Unternehmen versuchen, einen gewissen Start-up-Spirit unter ihre Mitarbeiter zu bringen und sie zu sogenannten Intrapreneuren zu machen. Das heißt: Mitarbeiter werden angehalten, unternehmerisch zu denken und zu handeln; so als wären sie selbst Unternehmer – oder eben Entrepreneure. Eine an sich gute Idee, sofern sie funktioniert. Dafür ist es wichtig, dass die durch Incentive-Programme oder im Zuge von kreativen Wettbewerben entstandenen Ideen auch tatsächlich realisiert werden. Wobei Letzteres oft an festgefahrenen Strukturen scheitert, die nur wenig Raum für Innovation und Veränderung zulassen. Wenn aber die Geschäftsführung aktiv dahinter ist, Corporate Intrapreneurship vorlebt und aktiv vorantreibt, ist der erste Schritt gesetzt.
Vielen Dank für das schöne Gespräch und den schönen Artikel, Christiane Mähr!
Textcredit: Christiane Mähr
Fotos und Veröffentlichung: Vorarlberger Krone / Kronenzeitung