Oder auch „Das Wasser riecht so gut“ und „Konnte von Spinnen nicht leben„. Hätten auch Überschriften sein können. :) Aber worum geht es wirklich?

Beim Startupland Lunch beim FAQ Bregenzerwald gab es Einblicke von Analog-Unternehmer Florian Kaps und digitale Kulinarik. Am Donnerstag, den 03.09.2020 trafen sich rund 60 Gäste – Vorarlberger Unternehmer, Interessierte, internationale Urlaubsgäste zugleich – zum Austausch, für neue Impulse und zum gemeinsamen Mittagessen im Innenhof des wunderschönen Tempel 74 in Mellau

Spinnen oder Fotografie

Florian Kaps, extra aus Wien angereist, gab in seinem Vortrag Einblicke in die Analog-Fotografie und wie die Polaroid-Kamera wieder einen Aufschwung erhielt. Eigentlich ist Florian Kaps Biologe, Spezialgebiet Spinnen. Wovon er, wie er dann feststellen musst, doch nicht so ganz leben konnte.

„Analog hatte niemand auf dem Schirm“

Und außerdem war sein Interesse für die analoge Fotografie größer. „Analog hatte niemand auf dem Schirm“, wie Florian Kaps erzählte.

Für die Lomographische Gesellschaft verkaufte er Nachtsichtgeräte und baute die Online-Community sowie den Online-Shop auf. Anschließend rettete er mit Freunden die letzte Fabrik für Polaroid-Filme vor dem Untergang, und wurde ein richtiger Erfolg. Seit 2010 wird das klassische Filmmaterial für Sofortbilder wieder hergestellt und weltweit vertrieben. „Die Zielgruppe ist von 70+ auf 18-25 Jahre umgeschwappt und die Polaroid Kamera hat einen richtigen Aufschwung erlebt“, so Florian.

„The Impossible Project“ heißt die Firma, die Kaps dafür gründete. Inzwischen widmet er sich einem neuen Projekt: „Supersense“ ist eine rein analoge Manufaktur. Erklärte Mission von Supersense ist, analoge Technologien vor dem Verschwinden zu bewahren und ihnen im digitalen Zeitalter ein Zuhause zu bieten. Durch die (Wieder-)Entdeckung und Präsentation von traditionellen analogen Produzenten, Produkten und Technologien erhält das Analoge einen Platz in einer digitalen Welt.

Warum zusammenkommen?

In einer digitalen Welt – und zu einer Zeit der Herausforderung mit Abstand derzeit – stellte Florian auch die Frage, warum Leute denn (hier) noch zusammenkommen, wenn wir das doch alles streamen könnten?

Die Antwort ist aus seiner Sicht sehr einfach: „Weil wir fünf (analoge) Sinne haben“. Und führte weiter aus: „Ehrlich, gerade wartet doch jeder einfach nur darauf, seine Zunge ins leckere Essen hier zu stecken“.

Oder anders ausgedrückt: „Das Virtuelle ist immer limitiert in zwei Dimensionen, das ist ein Riesenproblem. Wir wollen aber zusammenkommen und wir wollen alle unsere fünf Sinne einsetzen“.

Kulinarische Leckerbissen

Diese Sinne wurden neben den spannenden Einblicken auch kulinarisch verwöhnt. Denn nebenbei wurde gekocht und auch für die digitale Sichtweise gesorgt – diese Leckerbissen gab es vom Team am Herd Jodok Batlogg und Christian Lutz vom Dornbirner Startup crate.io, die uns mit ihren Kochkünsten verwöhnten.

So war auch Jodok’s Antwort wie er denn die fünf Sinne wahrnimmt: „Das Wasser riecht so gut“.

Das war der Startschuss zum Essen – das vor Ort gekocht, angerichtet und dann serviert wurde. Es schmeckte fantastisch!

Mit Blick auf die Kanisfluh wurde beim gemeinsamen Mittagessen ausgetauscht und reflektiert.

Fotos: Ian Ehm // friendship.is