Wertvolle Essenzen statt schädlicher Inhaltsstoffe. Was man alles erreichen kann, wenn man mit Herzblut bei der Sache ist, das zeigt die Geschichte des jungen Unternehmens blubonbon. Die Lustenauerinnen Monika Hofer und Beate Bösch sind mit ihrem Start-up seit der Gründung im Herbst 2016 äußerst erfolgreich.
Wie wird man zur erfolgreichen Unternehmerin?
Die Antwort auf diese Frage ist alles andere als einfach. Wenn man mit Monika Hofer spricht, wird aber eines schnell klar: Diese Frau hat das geschafft, wovon viele Gründer und Gründerinnen träumen, weil hier echte Leidenschaft im Spiel ist. Wie einen wertvollen Schatz hält die 55-Jährige das große Glas Körperöl in ihrer Hand, während sie uns erklärt, dass hier ausschließlich naturbelassene Zutaten verwendet werden. Mineralöle, Silikone und schädliche Zusatzstoffe haben in den selbstgemachten Hautpflege-Produkten der Lustenauer Manufaktur nichts verloren. An jedem Rezept wird solange gefeilt, bis die optimale Wirksamkeit für die Haut erreicht wird und die enthaltenen Düfte perfekt aufeinander abgestimmt sind. Schließlich soll ihre Naturkosmetik nicht nur gesund sein, sondern auch Freude machen.
„Mir ist es ganz wichtig, dass ich die Körperpflege genießen kann“, erzählt Monika Hofer. Nur das, was sie und ihre Geschäftspartnerin Beate Bösch an ihre eigene Haut lassen, wird auch verkauft. Die größtenteils veganen Produkte stellen die beiden Gründerinnen zusammen mit einer weiteren Mitarbeiterin in der Einliegerwohnung von Hofer in der Sonnenstraße in Lustenau selbst her. Die frischen, kaltgepressten Pflanzenöle und Essenzen von Blüten und Gewürzen, Kräutern, Blättern und Harzen werden von Hand gemischt und in Fläschchen und Tiegel abgefüllt. Auch das Etikettieren und Verpacken erledigen die drei Frauen selbst. Wie viel Herzblut in dem Projekt steckt, zeigt sich auch darin, dass zu jeder Bestellung eine händisch geschriebene Grußkarte beigelegt wird.
Wohlbefinden der Kunden im Fokus
Steigende Umsatzzahlen, mehr Mitarbeiter und neue Märkte erobern – davon träumen viele Gründer. Für Hofer ist der finanzielle Erfolg aber nachrangig. In erster Linie geht es ihr um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Kunden. Wenn das Telefon klingelt und eine zufriedene Kundin über ihre gesunde, schöne Haut schwärmt, ist das der größte Erfolg für die blubonbon-Geschäftsführerin. Jungunternehmern, die noch am Anfang stehen, legt sie ans Herz, sich nicht entmutigen zu lassen.
Nicht entmutigen lassen
Auch, wenn einmal nicht alles nach Plan läuft. „Es gibt immer einen Weg“, sagt Hofer. Auch bei ihr und Bösch war der Start in die Selbstständigkeit nicht ganz einfach. Die beiden Autodidakten durften ihre Kosmetik ohne entsprechende Ausbildung nicht vertreiben. Erst nachdem Hofer, ehemals Chefsekretärin, die Fach- und Berufsausbildung zur Kosmetikherstellerin in Salzburg erfolgreich absolviert hatte, konnten die zwei Damen mit blubonbon durchstarten. Nach wie vor sind immer noch viele Zertifizierungen erforderlich, strenge Hygienevorschriften müssen eingehalten werden. Was die beiden Geschäftsfrauen noch von anderen Unternehmern unterscheidet, ist ihr fehlendes Konkurrenzdenken.
„Mir ist es wichtig, dass man sich selbst nicht so wichtig nimmt. Im Gegenteil: Man sollte es wertschätzen, dass andere auch gute Produkte anbieten. Es ist doch schön, wenn es eine große
Auswahl gibt“, so Hofer. Ihr kommt kein schlechtes Wort über die Konkurrenz über die Lippen. Sie urteilt weder über Kosmetikgiganten, die mit Billigprodukten den Markt überschwemmen,
noch über Anbieter, die sich durch das Umhängen eines grünen Mäntelchens nur bessere Verkaufszahlen erhoffen.
Viel Unternehmergeist im Ländle.
Die kooperative Grundeinstellung und die Wertschätzung für die Region, in der blubonbon seinen Ursprung hat, spiegelt sich in der Auswahl der Lieferanten wider. Hofer geht es nicht darum, den Billigstanbieter auszusuchen, sie baut lieber auf ein gutes Netzwerk mit Lieferanten aus der Umgebung.
Die Rahmenbedingungen für Start-ups sind ihrer Meinung nach in Vorarlberg optimal. „Das Umfeld ist hier sehr gut, es gibt viele engagierte Leute in Vorarlberg. Hier kann man was bewegen, ich kann etwas bewegen“, zeigt sich die zweifache Mutter selbstbewusst. Blubonbon hat zweieinhalb Jahre nach der Unternehmensgründung bereits einen großen Kundenstamm. Der Lustenauer Naturkosmetik- Anbieter hat sich im deutschsprachigen Raum trotz vieler Mitbewerber schnell einen Namen gemacht. Die Qualität der Produkte spricht sich herum, und es kommen immer wieder neue Kunden dazu.
Und wer die Kundenbewertungen auf der Website von blubonbon liest, wird schnell feststellen, dass die Zufriedenheit mit den Produkten auf einem sehr hohen Niveau liegt. Für Hofer ist das aber noch lange kein Grund, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. „Man muss immer weiter lernen und immer weiter aufmerksam sein“, empfiehlt sie. Durch die vielen persönlichen Gespräche mit den Kunden weiß sie, was gefragt ist, und so entstehen laufend neue Produkte. Gestartet ist blubonbon mit knapp zehn Gesichts- und Körperpflegeölen, mittlerweile sind fast 30 verschiedene Produkte im Online-Shop, in der Manufaktur sowie in ausgesuchten Geschäften erhältlich. Hofer und Bösch haben ihre Naturkosmetik ursprünglich für den Eigenbedarf entwickelt. „Ich habe gemerkt, wie einfach Pflege geht, und gesehen, wie gut es meiner Haut tut. Das hat mich fasziniert. Meistens schminke ich mich nicht einmal mehr, weil die Haut so gesund ist“, zeigt sich Monika Hofer nach wie vor begeistert von ihren biozertifizierten Kosmetikschätzen. Auch wenn sie immer wieder an Rezepten für neue Produkte tüftelt, das Erfolgsrezept für blubonbon hat sie schon lange gefunden: Die wichtigste Zutat ist die echte Begeisterung für das, was sie tun.
Textautor: Gertraud Höfle-Peter, Neue Vorarlberger Tageszeitung