Was im Startup Leben neben dem Kerngeschäft noch wichtig ist 

Darüber sprach Thomas Metzler in seiner inspirierende Reflektion beim Startupland Frühstück März in Bregenz im Büro der Limomacher Alex und Julian und gab tolle Anstöße, die zum Nachdenken anregten, mit.
Thomas berichtete von seinen Erfahrungen, blickte zurück zur Gründung seines Startups und wie er dies aus heutiger Sicht sieht und angehen würde. 
„Einfach nur all in – und jede Rücksicht auf mich und das rundum, geht für mich nicht mehr“.

Vom Marathon zum Sprint Modus

Im Rädchen gefangen – und da auch wieder rauskommen. Genau darum geht es ihm. Im Startup Live ist nur das eigene Startup im Fokus, alle Energie wird darauf gesetzt. Was gut ist, was wichtig ist, denn eine Euphorie für das eigene Thema ist essentiell. Dennoch kann das Vornehmen, alles immer super machen zu wollen, immer 150 % zu geben, auch eskalieren. Nicht über Nacht, aber es sind dann Jahre, die man in so einem – wie Thomas es nennt, „pace“ läuft.
Oder im Dauersprint, nicht einfach nur im Marathon, wie Thomas seine Erfahrung auch beschreibt. Super spannend, klar, und in dem Moment war es auch richtig, wichtig und hat zu Erfolg geführt. Doch wie Thomas es sieht, es ist nicht möglich durchgehend im Sprint zu laufen. Wenig Zeit für Sport, für Ernährung, es war „Raubbau am eigenen Körper“, Gewichtszunahme, Bandscheibenvorfall – was dich dann sowieso ans Bett fesselt und dich zwingt, mal Pause zu machen. Doch eben ungeplant.

„Lasst es nicht einreissen, dass ihr auf euch selber nicht achtet“

Das sieht Thomas heute als sehr bedeutend. Auf wichtige Teile des Lebens – die neben der Arbeit liegen – möchte er nicht mehr verzichten.
Weil genau wenn diese Balance stimmt, wenn man Sport und Ernährung als Bestandteil des Alltags einbaut, ist man auch im Kerngeschäft wieder leistungsfähiger.

Wenn du es eilig hast, geh langsam

„Jetzt strukturiere ich meine Tag“ – heißt es gibt den Manager Schedule, an den Tagen werden Termine gemacht, Mails beantwortet, Telefonate geführt etc. Und dann gibt es den Maker Schedule – „für Momente an denen Dinge erschaffen werden, ich produktiv bin, dazu keine Termine reinnehme und Social Media bzw. das Smartphone nicht anrühre.“ Weil auch dieses führte bei mir zu Unproduktivität wenn ich, nach eigener Messung, „nur alleine für Whats App das Smartphone 14x am Tag in die Hand nehme. Jedes Mal wird man erneut aus dem Denkprozess gerissen.“ So gibt Thomas die Empfehlung, am solchen Maker Days einmal am Tag gebündelt die Nachrichten zu beantworten.  So sind Tage geblockt für die Maker Days, die dann auch wirklich dafür hergenommen werden.

Gewohnheiten in den Alltag einbauen

Oder auch Habit Formation genannt. „Man muss versuchen, Dinge die nicht so angenehm sind, in den Alltag einzubauen“. Zum Beispiel am Morgen Joggen gehen oder seine Ernährung. Übers Zähneputzen muss man ja auch nicht mehr nachdenken. 
Wie solch eine Habit Formation funktioniert? Am besten die Hürde ganz klein halten, mit 2 Minuten starten und langsam aufbauen und steigern. „Man kann ja einfach mal die Sportklamotten anziehen. Und wieder ausziehen. Und beim nächsten Mal vielleicht mal bis vor die Haustüre gehen.“ Und so weiter.. :)

Schlafen – möglichst viel?

Oftmals liest man, dass erfolgreiche Personen wenig schlafen, nur 4 Stunden. Aber wie geht denn das? Wie Thomas meint, ist es eventuell im Manager Day möglich, aber nicht im Makers Day. Aber andere machen das auch?
Schön. „Aber die wirklich erfolgreichen hören nicht auf den Müll, sondern achten auf sich selbst. Wie bin ICH am leistungsfähigsten, das ist dann MEIN Erfolgsrezept, mit welchem Setup kann ICH arbeiten“. Und genau darauf kommt es an.

Höhen und Tiefen in der Startup Achterbahn

Und dabei im Startup Live neben Ernährung, Sport und Schlaf auch die mentale Komponente relevant. Mich selbst hat eine homöopathische Behandlung geheilt. Obwohl ich natürlich weiß, dass durch das Hochpotenzieren des Wirkstoffes gar kein Wirkstoff mehr vorhanden ist. Also waren es meine Gedanken die mich geheilt haben. Und mir das Bewusstsein gaben, wie extrem mächtig diese im Bezug auf mich selbst sind.

Ziele vornehmen

Und sich seine Ziele immer wieder vergegenwärtigen, warum mache ich dies oder jenes und wie zahlt dies auf ein größeres Ganzes ein. Sich die Frage stellen, was man selber gut kann, eventuell von Ankerpunkten aus Ideen entwickeln. Nicht von Beginn an einen Fokus auf Hardware oder Software legen, und auch wenn eine Lösung, eine Geschäftsidee sich abzeichnet, die Umsetzung dazu ist dann gar nicht trivial. Immer wieder über mögliche Lösungen nachdenken, offen durch die Welt gehen, inne halten, nicht zwanghaft nach einer Idee suchen, dann kommt vielleicht bald eine, die so motivierend ist, dass ich sie selbst umsetzen möchte.
Fotocredit: Frederick Sams Fotografie