Mental Health & persönliches Networking
Vortrag, Gespräch und Mittagessen beim Startupland Lunch beim FAQ Bregenzerwald am 01.09.2021 im Werkraum Bregenzerwald in Andelsbuch.

Wie geht’s? Mental Health im Arbeitsumfeld

Beim Startupland Lunch beim FAQ Bregenzerwald war Maria Baumgartner, Gründerin der HR-Company Speedinvest Heroes Stargast und brachte ein wichtiges Thema mit – perfekt passend zur FAQ-Frage „Wie geht’s“: Mental Health im Arbeitsumfeld. Worauf Startups und Gründer immer auch zu achten haben – neben einer Produktentwicklung und dem Aufbau eines Startups. Sie bricht mit einem wichtigen Thema auf, Mental Health und wie wichtig die offene Kommunikation darüber ist. Und fordert die Gäste auf: “Bitte gründets – man kann dabei so viele Sachen entdecken – auch bei sich selber!”

Beim Startupland Lunch beim FAQ Bregenzerwald trafen sich am 01.09.2020 rund 60 Gäste – darunter viele Vorarlberger Startups, Interessierte und internationale Urlaubsgäste zugleichzum persönlichen Austausch, für neue Impulse und zum gemeinsamen Mittagessen bei sonnigem Wetter – gekocht von Jan Härle vom Werkraum.

Schon zum dritten Mal führte die erfolgreiche Kooperation zwischen dem FAQ Bregenzerwald und Startupland zu einer ausgebuchten Veranstaltung. 

Speedinvest Heroes

Maria Baumgartner ist Gründerin von Speedinvest Heroes, sowie zuvor von den Speedinvest Fonds. Speedinvest ist ein Wiener Fonds für frühphasige Startups – mittlerweile der größte in ganz Europa. „Wir wollten selbst unser Wissen weitergeben und wir wollten es besser machen.“, das war der Grund für die Gründung damals. Und „wir haben immer mit den Gründern mitgearbeitet und waren ganz nah dran, es gab also nicht nur money for equity sondern auch work for equity. 1992 begonnen, damals die ersten 12 Millionen eingesammelt, die nun in viele Startups wie Tourradar, TIER, bitpanda etc. investiert sind.

Mit Speedinvest Heroes kümmert sie sich um die Anliegen der Startups – als HR Company. Denn, lt. einer Studie im Vortrag, sind „Startups heute die neuen Hauptakteure bei der Schaffung von Arbeitsplätzen“.

Was sind eure Erwartungen?

War der Einstieg in den Vortrag.

Darauf folgte recht bald: „Flexibilität auf vielen Ebenen heisst auch, man hält mehr Chaos aus“ – Maria Baumgartner.

Das stimmt wohl als Startup ziemlich oft.

Maria sprach offen über das Gründen zu Beginn. „Nur weil alles gehypt wird, ist nicht alles gut. Gründen ist anstrengend, im Gesamten, also auch auf emotionaler Ebene. Auch für Beziehungen. Möchte das nicht verschweigen“.

Aber: „Wir Gründer sagen auch immer, wir würden nie was anderen machen wollen“. Und genau darum geht es ja. Gründen um etwas zu bewegen, voranzubringen, an einen Vision zu glauben.

Ein paar Studienfakten

Aus einer Studie, über die Maria im Vortrag auch sprach.

Die Personality Big Five.
Sagen aus, dass Startups in der Frühphase viel aktiver sind, aber auch eine große emotionale Passion haben. Die beiden Faktoren activity level und passion sind Erfolgsfaktoren.

GründerInnen haben weniger Selbstdisziplin. Das was sie nicht interessiert machen sie nicht. Das was sie interessiert, dafür mit vollstem Einsatz.

Und die Motivation ist generell hoch.

Psychische Gesundheit

Aber es gibt auch die anderen Themen, die weniger sichtbaren. Die psychische Gesundheit. Von der regulären Müdigkeit, über die unangenehme Angst die oft bei GründerInnen herrscht bis zum Burnout.

Wichtig ist dabei: „Wir gehen offen im Unternehmen mit dem Thema um im Unternehmen. Es ist normal, dass es das gibt. Dass es Stress, psychische Belastung und auch Burnouts gibt. Dass jeder eine psychische Gesundheit hat“, so Maria.

„Ich kenne viele Startups, wo sich die CEOs persönlich um das Thema kümmern“.

 

Tipps von Maria

Dafür gibt Maria ein paar Tipps mit zum Selber umsetzen, sei es für Startups die gerade beginnen oder die schon länger dran sind – immer wieder kommen herausforderne Zeiten und es ist wichtig, auf sich selber gut aufzupassen.

1 Klare und erreichbare Ziele: Kleine Erfolge feiern – nicht nur die Großen, sondern eben genau die Kleinen. Auch auch gemeinsam Ziele definieren.

2 Es ist erlaubt, auch mal nicht erreichbar zu sein.

3 Big 5 Persönlichkeits-Check: Im Unternehmen anbieten, damit jeder genau weiß, wer wo seine Stärken hat und das Team sich besser kennt.

4 Deep Days: Ohne Meetings und mit fixen „get the shit done“ Nachmittagen

5 Feedback Loops und diese mit klaren Regeln, evtl. auch direkt in einem slack channel

6 Wichtig sich (gegenseitig) zu erinnern, was wir nicht tun wollten. Also zb, welcher Bereich eigentlich nicht meiner ist, wo ich mich besser nicht einmische etc.

7 Standups mit klarer Kommunikation woran jeder arbeitet. 30 Minuten am Morgen.

8 Am nächsten Tag die Möglichkeit zum Abfeiern von Erfolgen einplanen.

9 Transparenz. Offenheit. Klarheit. Verletzlichkeit. Unterstützung.

10 Weil wir verbringen so viel Zeit gemeinsam in der Arbeit.

Bitte gründet’s!

Das waren Marias klare Abschlussworte. Nicht immer ist zu Beginn klar, was man genau will. Oder ob es gleich Erfolg hat. Es ist nicht immer alles schön gut und fein. Aber „Ich würde nie jemanden abhalten zu gründen. Bitte gründets!“

Um herauszufinden was man will. „Es macht nix wenns beim ersten mam nid klappt.“

Aber sicher sei: „Man kann dabei so viele sachen ebtdecken – auch bei sich selber. Das ist super“