100 Millionen wird Russmedia die nächsten fünf Jahre in digitales Wachstum investieren. In der ehemaligen Spinnerei und heutigem Co-Working der Fabrik Klarenbrunn sprach Georg Burtscher beim zweiten Startupland Frühstück am 19.2.2019 am frühen Morgen mit rund 80 begeisterten Startups, Visionären und Vordenkern der Vorarlberger Startup Szene über die Transformation von Russmedia, Investitionen und die Bedeutung von Startups.

Georg Burtscher ist als Geschäftsführer Russmedia Digital sowie Initiator und Macher der Interactive West einer der starken Treiber hinter dieser Strategie von Russmedia. Fokussiert wird in den Investitionen auf digitale Geschäftsmodelle, genauer gesagt, auf “transaktionale” Businessmodelle und Marktplätze. Von der Richtung her ist es eigentlich klar, am liebsten in solche Startups, die mit Medien zu tun haben. “Wir waren nie Generalisten und werden es nie sein”, unterstreicht Georg seine Aussage.

Gelernt wird dabei von den Großen wie auch von den Startups selbst.

Wie machen es Google und Facebook, wie arbeiten diese und einfach auch, wie bauen sie ihre Büros, damit dort eine neue Arbeits- und vielleicht auch Denkweise entsteht. Es ist Teil der Strategie, immer andere Geschäftsmodelle anzuschauen, davon zu lernen, dorthin gehen, wo Neues passiert. Vor ein paar Jahren war es Amerika, jetzt.. schaut man eher in die andere Richtung.

Wandel in der internen Arbeitskultur

Auch bei den Mitarbeitern soll diese Denkweise ankommen. Viel wird bei Russmedia in das interne Akademieprogamm investiert, die Büroräume wurden umgestaltet, es gibt hands on meetings einmal pro Monat, bei denen sich alle Mitarbeiter mit der Geschäftsleitung im Foyer des Hauses treffen. Direkt neben dem hauseigenen Starbucks. Zudem werden viele Sozialleistungen geboten, vor allem mit der Gesundheit im Fokus. Ausgezeichnet wurde dieser Einsatz mit dem “Great place to work” Award. Das Ziel dahinter liegt natürlich auch in einer positiven Auswirkung auf’s Recruiting, was als Medienhaus, das immer auch im Scheinwerferlicht steht, nicht immer einfach ist.

 

Und wo geht es zukünftig hin?

Die Zukunft liegt in den digitalen Geschäftsmodellen, darin ist sich Burtscher sicher. Deshalb nimmt Russmedia das Geld in die Hand und investiert darin. Dies ist aber nicht rein die Strategie von Russmedia Digital sondern von Russmedia International – der Übermarke.

Investiert wird..

Nicht unbedingt Early Stage. Das heißt? Nicht ganz zu Beginn. Sondern? Russmedia sieht sich eher als Wachstums-Investor. Investiert sind sie selbst im New Media Accelerator Hamburg, was Burtscher als ersten Schritt für die Startups sieht, danach könnte ein Invest von beispielsweise Speedinvest folgen, anschließend ein Einstieg von Russmedia selbst. Also nicht zu frühphasig.

Team oder Idee?

Diese Frage selbst sich Burtscher selbst – und sagt eindeutig, genau dieses Thema gibt es bei jedem Invest. Und ist jedes Mal eine individuelle, neue Entscheidung. Eine, die man nicht generell nennen kann, was die Russmedia Investments betrifft.

Die Bewertung der Startups, die in Frage kommen, sieht Georg ebenso individuell wie das Team oder die Idee. Es gibt natürlich interne Entscheidungs-Kennzahlen. Und dennoch wird jedes mal neu und für den Einzelfall entschieden.

Aus Vorarlberg ist noch mehr herauszuholen

Vorarlberger Startups? Sind klarerweise auch im Blickfeld von Russmedia und Pitchdecks an Russmedia kommen auch aus Vorarlberg. Aber nicht nur, denn der internationale Fokus ist sicher.

Warum? In Vorarlberg selbst sieht Burtscher noch zu wenig Potenzial. Es fehlt an Infrastruktur und am Bildungsangebot für das Thema. Es geht vor allem um die Frage, was aus Vorarlberg herauszuholen ist, wo genau unsere Kernkompetenzen liegen, wie wir uns nach außen positionieren und nicht nur in Vorarlberg selbst. Wir sind ein sehr attraktiver Standort – davon ist Georg überzeugt, ob nur privat oder geschäftlich. Sicher beides.

Klar ist er aber der Ansicht, “wir haben in Vorarlberg mehr wie nur See und Berge, obwohl die natürlich super sind und immer wieder genannt werden, aber es gibt mehr um Fachkräfte und Investoren anzuziehen. Wir müssen es aber eben auch nach außen transportieren”.

 

Ausgiebiges Netzwerken im zweiten Teil des Morgens

Mit diesen Impulsworten sorgte Georg anschließend für einen regen Austausch und ein feines Netzwerken bei frischen Brötchen und Kaffee.

Danke Georg, dass du mit dabei warst und danke an Christian Leidinger, Die Koje als Gastgeber in Klarenbrunn! Es war ein super Morgen!
Das Gespräch mit Georg Burtscher führte Christof Flachsmann vom Startupland Team.

 

Gespannt sind wir jetzt schon aufs nächste Frühstück in Bregenz mit Thomas Metzler.  Sei dabei und meld dich gleich an – die Plätze sind im März sehr begrenzt, oder bleib über unseren Newsletter ganz einfach informiert.

 

Fotocredit: Hefti Impressions